Kon-Tiki ist der Name eines Flosses aus Balsaholz, dass
ohne Nägel oder Schrauben konstruiert wurde und mit welchem der
Norweger Thor Heyerdahl am 28. April 1947 über den Pazifik
segelte, um zu beweisen, dass die Besiedlung Polynesiens von
Südamerika aus möglich war. Am 7. August strandete das Floss, nach
einer abenteuerlichen Reise von 6000 Seemeilen über den Pazifik
auf dem Korallenriff der Insel Raroja/Tahiti. Es war soweit, Thor
Heyerdahl hatte seine Theorie bewiesen und eine alte Legende in
die Wirklichkeit zurückgeholt. Für die Getränkekarte wurden Illustration aus seinem Buch "Kon-Tiki und ich" verwendet, das 1950 im Zürcher Arche Verlag erschien. Das Lokal wurde vom Ehemann der Besitzerin ausgestattet und hat sich bis heute nicht gross verändert. Im Schaufenster der Bar befindet sich seit kurzem eine selbst gebastelte Miniaturreplika des Flosses, das in den fünfziger Jahren von einem begeisterten Kon-Tiki Fan im Geiste von Thor Heyerdahl entstand und dem heutigen Besitzer Felix Lenz geschenkt wurde.
Das Kon-Tiki in Zürich ist unseres Wissens heute noch die älteste
Tikibar in Europa. Sie verkam nie zu einer Cocktailbar im
amerikanischen Stil, sondern blieb eine Bar für Seemänner und
Abenteurer, oder solche die es werden wollten. Mitte der 70er
Jahre erlangte das Kon-Tiki im Umfeld der neuen Kunst- und
Musikszene Kultstatus (Behandelt im Buch
Hot Love Swiss Punk & Wave und 1979 besungen von
Kurt Maloo). Heute amüsieren
sich die Kinder dieser Szene bei Rock- und
Punkmusik und der eine oder andere träumt sicher von fernen,
mystischen Südseeinseln.
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